„Ich bin so neidisch auf deine Hautfarbe!“, „Ich wäre auch gerne so braun!“ und „Black is beautiful!“ , sind ein paar von vielen Sätzen, die ich in Bezug auf meine Hautfarbe zu hören bekomme seitdem ich denken kann.

Für meine Familie in Nigeria vollkommen absurd. Leben die doch in einer Kultur in der es Gang und Gebe ist sich seine Haut zu bleichen. Ohne Witz! Millionen werden tagtäglich umgesetzt, weil es in Afrika  gerade in ist, hellhäutig zu sein. Dass die Gesundheit und vor allem die Haut darunter leiden, ist hier nebensächlich und etwas, dass man in Kauf nimmt. Hauptsache (man ist) heller, schmäler und glatter.

Und so gern ich Menschen, die wie wahnsinnig einem Schönheitsideal folgen, als dumm und lebensmüde bezeichnen möchte, würde das bedeuten, dass ich auch dumm und lebensmüde bin. Nicht weil ich jemals auch nur mit dem Gedanken gespielt habe, meine Haut aufzuhellen – meine Mutter hätte mich wahrscheinlich wieder dunkelbraun geprügelt – sondern, weil ich meine Haare geglättet habe. Tausende an Euros habe ich bis vor kurzem verschleudert, um wallendes Haar zu haben. Bis ich irgendwann verstanden habe, dass chemisches Glätten a.) meine Haare runiniert und b.) es mich keinen Deut besser macht als diese Menschen, die sich bleichen.

 

ngendo-mukii-yellow-fever-short-film-colorism-skin-bleaching-kenya-2-715x401

 

Ich trage jetzt also Rastazöpfe, meine Haut ist dunkel und ich liebe es mehr denn je. Schwarz sein ist ja schon eine geile Sache. Aber eine schwarze Frau zu sein, ist noch viel geiler. Allerdings braucht es für die meisten von uns eine Weile bis uns das einleuchtet. Die Gesellschaft und die Medien machen es einem auch nicht leicht. Wer nicht aussieht wie ein Supermodel oder ein Superstar ist schlicht und einfach nicht perfekt. Ein verrückter Fakt an den wir uns schon gewöhnt haben – uns aber definitiv wieder abgewöhnen sollten.

 

Die kenyianische Filmemacherin Ng’endo Mukii gehört zu den Frauen, die den Anfang machen. In ihrem preisgekrönten Kurzfilm „Yellow Fever“ befasst sie sich mit dem problematischen Schönheitsideal Afrikas. Sie trifft den Nagel mit ihrem Projekt auf den Kopf.

Ich könnte hier jetzt noch stundenlang versuchen in meinen Worten zu erklären, was Ng’endo Mukii geschaffen hat und versucht der Welt mitzuteilen. Aber wieso sollte ich das tun, wenn ihr es euch einfach anschauen und auf euch wirken lassen könnt?!

Viel Spaß dabei.