Okay, da sitzen wir nun, 100 Tage nachdem wir in den Lockdown gegangen sind und die meisten von uns in Wahrheit keine Ahnung hatten, was passiert und wie’s weiter geht. Ich meine, wenn wir ganz ehrlich sind, haben die meisten von uns immer noch einige Fragen und Unsicherheiten, die uns in unseren Köpfen kursieren. Vor allem der berufliche und in dem Zusammenhang der finanzielle Aspekt sind ein Wahnsinn und sehr überwältigend.

Ich bin zwar selbstständig und habe die Unsicherheit eines wackelnden Angestelltenverhältnisses nur passiv und von den Menschen um mich herum mitbekommen, aber genau das hat mich inspiriert wieder mit dem waff zusammen zu arbeiten und eine Kooperation einzugehen, die eben das hier thematisiert. Zumindest für WienerInnen, die angestellt sind und ganz besonders ArbeitnehmerInnen, die sich gerade in Kurzarbeit oder in Bildungskarenz befinden. Man muss ja bedenken, dass circa 10.000 Betriebe Kurzarbeit angemeldet haben und dementsprechend viele Menschen gerade mehr Zeit, aber weniger Geld haben – speziell Frauen und genau hier kommt der waff ins Spiel. 

Es mag nämlich ein bisschen absurd klingen und vielleicht auch nach einer Idee, die nur etwas für Mutige ist, aber wieso sich nicht einfach ein bisschen weiterbilden oder sogar etwas Neues lernen und sich so vielleicht auch für den Arbeitsmarkt noch ein Stück interessanter zu machen?! Nicht, dass auch nur eine einzige Person, die das hier liest für den Markt uninteressant ist – don’t get me wrong – aber es schadet nie seinen Horizont zu erweitern und selbst, wenn es zum Beispiel „nur“ um digitales Wissen geht, das man sich neu aneignet. Das alleine ist sehr viel wert, schließlich ist das Internet gekommen, um zu bleiben und bietet so viele Möglichkeiten wie noch nie an. Die Zeit wäre da und der waff würde bis zu 5.000 Euro für so eine Weiterbildung springen lassen und das nicht nur während der Kurzarbeit, sondern auch während der Bildungskarenz und natürlich auch berufsbegleitend. 
Ich weiß leider allzu gut wie es sich anfühlt, um den Job zu bangen und Existenzängste zu haben. Mal ging’s gut aus und mal nicht, aber meine Schwester hat mir jedes Mal das selbe gesagt, wenn ich ihr von meinen karrierebedingten Ängsten erzählt habe. Ich soll mich nicht so anstellen, ich bin ja keine 99jährige, die nicht mehr dazu lernen kann. Im Notfall lerne ich was Neues und mache eine meiner vielen anderen Leidenschaften zum Berufen. Solche Dinge – damit meinte sie Kündigungen – sind zwar meistens super unangenehm, aber können genauso ein Befreiungsschlag oder die Tür zu einem ganz anderen Abenteuer sein. Und was soll ich sagen? Sie hatte Recht. Jedes Mal. Es gibt nämlich einen Pool an Kursen, die man belegen kann und viele davon werden von der Stadt Wien finanziell unterstützt. Es wäre ja fast schade darum den nicht zu nutzen.Natürlich ist das alles ein bisschen easier, wenn man im Grunde nur für sich selbst verantwortlich ist, aber das, was der waff anbietet, kann neben der Kurzarbeit gemacht werden und dann wäre es quasi als würde man Vollzeit arbeiten. 
Apropos Bildungskarenz: Wenn ihr  mit eurem Arbeitgeber eine Bildungskarenz vereinbart, ist es immer eine gute Idee vorher zum waff zu gehen und sich beraten zu lassen. Das sind ja die Profis vor allem was Bildung angeht.
Und nachdem ich hier jetzt ewig lang über Karriere, Weiter- und Ausbildung geschrieben habe, möchte ich aber schon noch etwas über unser aller mental state of mind sagen. Das, was wir heuer schon überstanden haben, war und ist sehr belastend. Von einem Tag auf den anderen hat sich alles geändert, nichts ist wie es war, viele von unseren haben einen Realitätscheck bekommen und mussten ihre Komfortzone verlassen und das nicht nur im beruflichen Sinne. Schaut auf euch und eure Lieblingsmenschen! Wenn es euch möglich ist, macht viel von den Dingen, die euch happy machen. Im beruflichen, als auch im privaten Sinne und schränkt euch bloß nicht selbst zu sehr ein. 2020 ist scheinbar eines der Jahre von dem wir alle sehr viel lernen können und sollten. 








In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfond
Titelbild: Xenia Trampusch