Sie brauchen eure (virtuelle) Unterstützung.

Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich alles, was meine Freunde machen, gut finde. Wie solle das denn möglich sein? Richtig! Gar nicht! Dafür feiere ich jeden einzelnen, der sein einiges Ding macht. Because the struggle, is a motherfucker. Lasst mich euch das sagen. Besonders, wenn einem die Nächsten nicht dabei unterstützen. 

Nun, ich verstehe sehr wohl, dass die Überflutung an Informationen anstrengend ist und dass man sein „Like“ nicht mehr einfach so hergibt. Ich kapiere auch, dass man nicht nachvollziehen kann, wie das ist, wenn man sich „selbstständig“ macht. Aber, um Himmels Willen, die eigenen Leute?! 

Wir handeln hier ja nicht mit Golddukaten, wir sprechen hier von einer Handbewegung, die man für ein niedliches Katzenfoto oder Babyfoto gerne tätigt. Wieso also nicht für Freunde, fragte ich mich letztens?

In meinem Dunstkreis an Menschen, die sich selbst verwirklichen, ist fast alles vertreten und ich liebe es. Normal kann man nicht sein, wenn man heutzutage beschließt sein eigenes Ding zu machen, aber immerhin ist man mutig. Das muss reichen, um unterstützt zu werden … auch, wenn man eine anstrengende Person ist, die fast alles vor sein eigenes Projekt stellt. 

 

DAS HIER WIDME ICH ALSO ALL DEN LEUTEN, DIE DEN MUT HABEN SICH SELBSTZUVERWIRKLICHEN.

 

Ich bin schon an dem Punkt angelangt an dem wir keinen Bock mehr habe, erklären zu müssen, dass ich es ernst meine. Oder dass der Erfolg nicht von einem Tag – ja nicht einmal von einem Jahr auf’s andere eintritt. Meist braucht es nämlich Ewigkeiten, viele Fehler, die ein oder andere mentale Nahtoderfahrungen und frustrierende Momente bis man dort ist, wo man hin möchte. Alles Dinge, die man erlebt haben muss, um sie zu verstehen. Aber nichts von all dem ist so schlimm, wie das Desinteresse seiner Engsten. Ich korrigiere: Das Gefühl, dass jemand, das was du machst, nicht ernst nimmt, ist schlimmer.

Erst vor Kurzem ist jemanden vor mir rausgerutscht, dass er mein Projekt als vollkommen uninteressant sieht. Ich habe beschlossen darüber zu lachen. Müde und angepisst zu lachen. Innerlich wollte ich ehrlich gesagt das hier tun …

 

 

Werde ich es zum tausendsten Mal ansprechen und ausdiskutieren? Nein. Werde ich es mir merken? Darauf könnt ihr wetten.

Ihr solltet wissen, dass es zwar leicht ist, seinen eigenen GamerFood-, Sport –, Menswear, Interieur oder Lifestyle-Blog zu starten, aber harte Arbeit ihn aufrecht zu erhalten. Das ist bei der Produzenten-Karriere, der Band, dem Waxing-Studio, der Gesangskarriere, dem Kabarettisten-Dasein, der Creative Agency, der Burlesque-Show, dem Restaurant, der Bar, dem Fotografen-Hustle, dem Sneakerstore-Besitzer, der Online-Shop-Launcherin, dem Beautysalon, der Hair & Make Up Karriere und all den anderen Dingen, die meine Freunde und Bekannte machen, genau so.

Dass wir uns das selbst aufgebürdet haben, ist schon klar. Ist das deshalb ein Grund, nicht zu helfen wo man kann? Ich hoffe doch nicht.

 

DAS IST KEIN HOBBY! DA STECKT UNSER HERZBLUT DRINNEN,
FOR FUCKS SAKE.

 

Neben all den Goodies, die meine zweiter Job so mit sich bringt, kann es auch ganz schön hart sein. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal einen Film zu Ende geschaut habe, weil ich immer wieder einschlafe. Mr.Clear teilt den Frühstückstisch prinzipiell mit mir, einem iPad, zwei Handies und einem Laptop und muss obendrein noch viele Dinge wiederholen, die er zu mir sagt. Statt mit meinen Freundinnen über Männer, Sex, Mode und Alkohol zu sprechen, dreht sich bei uns alles um Bühnenoutfits, Songtexte, Kanye’s kreavtiver Wahnsinn und Burlesque. Und wenn wir nicht gerade darüber sprechen, was wir essen, dreht sich bei meinen Geschwister und mir fast immer alles um unsere Blogs. 

Was hier so verrückt und nervig klingt, ist ein Zeichen dafür wie gern wir das machen, was wir machen. Dass es nicht einfach Hobbies sind, sondern, dass unser Herzblut darin steckt. Dass muss man als aussenstehender nicht verstehen, aber respektieren und im Idealfall unterstützen – wo man kann.

Unter @Christlclear könnt ihr auf Snapchat übrigens regelmäßig miterleben wie das so laufen kann, wenn man Familie, Freund, Job, Blog, Freunde und sich selbst unter einen Hut bringen möchte. Oder es zumindest versucht. 

 

Titelbild: Leni Charles, Styling: Mirza Sprecakovic, Make Up: Silvia Kelc