Ganz sicher bin ich mir ehrlich gesagt nicht, weshalb ich das hier schreibe, aber ich habe das Gefühl es sollte es tun, also mache ich das jetzt einfach mal.Im Grunde möchte ich erklären wieso ich in den letzten Wochen kaum einen Blogpost mit Tiefsinn geschrieben habe. Ich bin nicht dazu gekommen. Easy as that.

Schon klar, ich habe Blogposts über meine tollen Erfahrung bei der Bread & Butter geschrieben und ich lasse euch immer wissen, wenn ein neues Video von Mr. & Mrs. Clear rausgekommen ist, aber was richtig persönliche Blogposts angeht, war ich in letzter Zeit nachlässig.
Irgendwie habe ich deswegen auch ein schlechtes Gewissen, irgendwie aber auch nicht. Letztendlich ist es allerdings trotzdem gerade halb ein nachts und ich schreibe diese Story.

Die Wahrheit ist nämlich, ich hatte keine Zeit. Ich habe versucht mich die letzten paar Monate auf meine Selbstständigkeit vorzubereiten. Mit Betonung auf „versucht“. Ich sitz jetzt nämlich hier, bin selbstständig und ehrlich gesagt auch ein klitzeklein bisschen überfordert mit meinem Leben. Im positiven Sinne … meistens zumindest.

Ich hantle mich tagtäglich von einem ToDo zum nächsten, versuche in der Bloggerblase die Bodenhaftung nicht zu verlieren, mich weiter zu entwickeln, meine Freunde zu sehe, fit zu bleiben, alle Regeln zu befolgen, die man befolgen sollte, um sich als sein eigener Chef nicht strafbar zu machen, genug Wasser zu trinken, zu schlafen, meine Familie nicht zu vernachlässigen, eine glückliche Beziehung zu führen, mir selbst eine Auszeit zu gönnen, in allem diesem Wahnsinn nicht darauf zu vergessen, dass ich auch mal ein Baby bekommen sollte und diese crazy Welle auf der ich gerade reite, zu genießen.

Sooft ich nachts auch aufwache und mich frage, ob ich komplett wahnsinnig geworden bin, weil ich jedes Angebot auf ein sicheres Leben mit fix Anstellung, Versicherung, Urlaubs – und Weihnachtsgeld und all den anderen Benefits abgelehnt habe, um Vollzeit-Blogger zu sein, umso weniger bereue ich es. Im Moment.

 

 

Da steht’s also „Vollzeit-Blogger“. Puh… Ein Ausdruck, der oft zu abwertenden, fragenden und überraschten Blicken führt, die mich wahnsinnig aufregen. Aber ich hatte im Grunde keine andere Wahl, müsst ihr wissen. Die Lizenz des Seitenblicke Magazins, für das ich zuletzt geschrieben habe, wurde an einen Verlag verkauft für den ich ehrlich gesagt nicht arbeiten möchte. Unter uns: Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen in irgendeinem Verlag zu arbeiten und mir sagen zu lassen, was ich machen soll, dass Instagram nicht mit Facebook mithalten kann, dass schwarze und asiatische Menschen sich nicht auf Titelblättern verkaufen und dass Bloggen kein echter Job ist. I would loose my fucking mind!

Aber es war beim besten Willen nicht alles schlecht. Ganz im Gegenteil. Bei meinem letzten Job bin ich gern in die Arbeit gegangen, ich hatte tolle Kollegen, ich habe auch viel gelernt, hab Tolles erlebt und wäre jetzt wahrscheinlich auch nicht da wo ich bin, wenn ich nicht in all diesen österreichischen Medienhäusern gearbeitet hätte. But you gotta do what you gotta do und so hab’ ich beschlossen mein eigener Chef zu werden. Ich muss es zumindest probiert haben und wenn es nicht klappt, bin ich hoffentlich wieder versöhnt mit dem österreichischen Verlagshäusern und möchte wieder in einem arbeiten. Einer meiner größten Sorgen ist es, dass ich einmal zurück schaue und mich selbst enttäuscht habe, weil ich es nicht versucht habe. Das würde ich gar nicht packen, wenn ich schon in einer Welt lebe in der es rein theoretisch möglich ist, fast alles zu probieren.

So und jetzt so wir das geklärt haben, gelobe ich hoch offiziell Besserung: Ich werde euch mindestens einmal in der Woche einen Blogpost mit Tiefsinn schreiben und nicht jede Kooperation annehmen, die um die Ecke kommt. Aber das bring ich sowieso nicht um’s Herz und das ist auch eine andere Geschichte…

An dieser Stelle wird es kitschig. Wenn ihr nicht ready seid, überspringt diesen Absatz…

Und wenn ich schon dabei bin, will ich auch mal wieder DANKE sagen. Für all den Support. Ohne euch, wäre alles nur halb so schön und halb so lustig. Vermutlich würde ich mich wahrscheinlich auch nicht trauen das zu machen, was ich tue. So thank you very much und wenn ich ganz ehrlich bin, beginne ich zu verstehen, wieso Künstler ihrem Publikum „I love you“ zu brüllen. That shit is real – meistens zumindest. Aber keine Sorge, ich kann mittlerweile einschätzen wie viel Kitsch so ein Blogpost verträgt, also hör ich an dieser Stelle einfach mal auf und beende diese Story mit einem würdevollen GIF.

 

 

 

Ein tägliche Dosis von mir und meinem Leben gibt’s auf Instagram. Ich freu‘ mich, wenn ihr mir folgt.