Gleich vorweg, wer auf ein stimmliches Wunder bei einem Rihanna-Konzert hofft, ist entweder fehl am Platz oder braucht circa 5 große Bier. Eine Engelsstimme wird sie in diesem Leben keine mehr bekommen. Das braucht sie auch nicht. Rihanna spielt nicht in der selben Liga wie Beyoncé, Adele oder Lady Gaga (jaaaa, die kann singen). Sie ist/hat ihre eigene Liga. Dort wo Sexappeal und Entertainment gaaaaaanz groß geschrieben sind.

So betritt sie die Bühne mit 30 Minuten Verspätung in einem oversize Kapuzencape, Overknees-Boots und einem Body aus Jersey, der so simple und scharf war, dass sich wohl jede Frau in der Wiener Stadthalle überlegt hat sich auch so etwas zu nähen. Nur so zum Spaß und Badass sein.
Dieser minimalistische Body in Kombination mit der gläsernen Hängebrücke, die Rihanna von Podest zur Hauptbühne transportiert, war ein Spektakel für sich und ganz besonders für jeden, der direkt unter der Brücke steht.

Es besteht kein Zweifel an den Lyrics zu „Sex With Me“, that shit is probably amazing.

 

Paris. Sauce.

Ein von badgalriri (@badgalriri) gepostetes Video am

 

So singt sie einen Hit nach dem anderen und bringt damit, das sonst eher zurückhaltende österreichische Publikum zum Beben.
Hier ein bisschen „Love The Way You Lie“, da ein bisschen „Pour it Up“ und dort ein bisschen „Bitch Better Have My Money“. Die Crowd war gehyped und hatte auch kein Problem einzuspringen, wenn RiRi mal aus der Puste war oder die Stimme ein bisschen nachgelassen hat. Laut, deutlich und bis sich die Stimmen überschlagen wurde mitgesungen. Hemmungslos. So wie man es eben von Rihanna und ihrer Navy erwartet.

 

 

Bei einem Rihanna-Konzert ist nämlich alles ein bisschen entspannter. Zumindest scheint es so. Im Gegensatz zu Beyoncé könnte man für den Bruchteil einer Sekunde glauben, dass man mit RiRi auf einer Augenhöhe ist … bis sie in einem durchsichtigen Glitzer-Overall mit Fransen die Bühne betritt und all ihre Twerk-Hymnen performed.

 

 

Diese Frau ist zu 100% barbadisch und im Einklang mit ihrer Sexualität. Daran braucht man spätestens jetzt nicht mehr zweifeln. Liebeskummer hat sie trotzdem ab und zu – beziehungsweise, die Person, die ihre Songs schreibt. Und so überkommt mich ein bisschen Herzschmerz während sie „FourFiveSeconds“, „Kiss it Better“ und „Love On The Brain“ performed. Grundlos, aber irgendwie auch unvermeidlich, wenn der Vibe passt, Rihanna sich auf der Bühne so rein steigert und fast heult. Da wäre jeder Fan emotional gewesen.

 

 

Was ist also die Quintessenz dieser Show: Es braucht nicht immer eine große Stimme oder eine große Show. Es braucht nur einen guten Entertainer und das ist Rihanna. Außerdem weiß ich jetzt endlich wer die Frau sein müsste für die ich meine Heterosexualität kurzfristig auf Eis legen würde …

 

 

 

Seht euch ein paar Momente von der gestrigen Show auf Snapchat (Christlclear) und InstaStories (iamchristlclear) an. Ich habe mein bestes versucht die Videos nicht zu verwackeln, aber das ist gar nicht so leicht, wenn man ein Fangirl ist und gleichzeitig mitgröhlen und tanzen muss.