Eigentlich sollte die Story ja ‚Christl Met… Will.i.am‘ heißen, aber der gute Mann dürfte etwas empfindlich sein, was Hitze betrifft. Fünf Minuten bevor es mit den Interviews hätte los gehen sollen, hat er von seiner Crew verlautbaren lassen, dass es ihm zu heiß sei und er keine Interviews geben möchte. Es ging bergab mit der guten Laune und jegliches Urlaubsfeeling war verflogen. Besser hätte man mich nicht daran erinnern können, dass ich zum arbeiten aus Malta war und das die Arbeit mit Stars manchmal ganz schön nervenaufreibend sein kann.
Dass wir alle auf der selben Insel, unter der selben Sonne gesessen sind und uns allen heiß war, hat Willi kalt gelassen. Er kam nicht! Es gab also auch kein Interview. Langsam kam Panik in mir auf! Ein neuer Plan musste her und zwar schnell, so lange ich noch klar denken konnte. Denn zur Hitze kam jetzt auch noch Stress dazu. Ein blöde Kombi!

William
Für Fotos war es übrigens nicht zu heiß.

 

Bevor ich die Geschichte weiter erzähle, erkläre ich doch lieber noch einmal kurz was es denn mit dem ganzen Trip auf sich hatte.
Ich war vier Tage auf Malta. Deswegen ‚Urlaub‘, weil das maltesische Tourismusbüro und MTV jährlich 15 ausgewählte Journalisten aus ganz Europa einfliegt, um mit ihren wunderschönen Inseln anzugeben. Als Abschlußparty dient dann The Isle of MTV. Ein riesen Konzert auf dem die Crème de la Crème der aktuellen Charts auftreten. 2012 waren das unter anderem Flo Rida, Will.i.am und Nelly Furtado. 2013 waren das Rudimental, Jessie J, Rita Ora und Afrojack. Es ist also jährlich eine illustre runde an Popstars vertreten, die nur darauf warten von der Presse genervt zu werden.

Vor dem Konzert wurde jeder Journalist einer Interviewgruppe zugeteilt, die entweder Flo Rida, Will.i.am oder Nelly Furtado interviewen müssen. Ich war in der Will.i.am – Gruppe und dachte damit das große Los gezogen zu haben.Dass dem nicht so war, wissen wir ja jetzt! Aber, dass ich kein Verständnis dafür aufbringen konnte, ohne Interview nach Hause zu fliegen zu müssen sind News!
Also bin ich – ohnehin schon etwas unentspannt, weil 44 Grad im Schatten einem jede Entspannung rauben können, zum Team, das für die Promotion von Nelly Furtado zuständig war, und habe um eine Audienz beim kanadisch-portugisischem Superstar gebeten. Diese wurde mir natürlich nicht genehmigt. Stattdessen entgegnete mir die MTV-Tante „Well, Shit like this happens! Suck it up!“. Was die blöde Kuh nicht wusste ist, dass ich drauf und dran war ihr den Tag zu versauen. Haha! Denn während sie mir ihre weisen Wort um die Ohren gehauen hat, habe ich im Augenwinkel schon gesehen wie Nelly sich hingesetzt und auf die Presse gewartet hat. „Shotgun!“ dürfte mein Motto gewesen sein in dem Moment.

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So sieht ‚harte Arbeit‘ auf Malta aus

 

Ich kann bis heute nicht sagen, was mich geritten hat, aber ich habe mich hingeschlichen und zu ihr gesetzt, um folgendes zu sagen: „Hi I’m Christiana and I just hijacked this interview! So sorry, but your people left me no choice!“ Puh! Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn die das nicht so lustig gefunden hätte. Aber das Glück war auf meiner Seite.
Nelly Furtado hat ihre Managerin davon abgehalten hat mich von dem Sessel zuzerren und mit ihrem Clipboard zu erschlagen. Stattdessen durfte sie mir auch noch eine Flasche Wasser bringen. Wie war das nochmal mit ‚Shit happens‘?!

Das Interview mit Nelly Furtado war übrigens ein riesen Spaß! Nachdem wir zwei Minuten über ihr Album „The Spirit Indestructible“ geplaudert haben, sind wir letztendlich bei unseren Figuren gelandet. Nelly hat wie jede normale Frau auch, nach der Geburt ihres ersten Kindes zugenommen und beschlossen, dass das Leben mit einem runden Arsch viel schöner ist. Seitdem ist sie mein kleiner (das ist sie nämlich wirklich) Hero. Und genau das werde ich ihr bei dem heutigen Interview auch sagen! Das ist dieses Mal übrigens von der Plattenfirma abgesegnet!