Wir schreiben das Jahr 2013, in Amerika ist die Zeit der Abschlußbälle angebrochen. Im Grunde nichts besonderes, wenn man nicht in die Wilcox County High School geht. Die haben dort nämlich erst dieses Jahr die Aparthaid auf den Schulbällen abgeschafft! Nein, ich mache keine Witze! Leider!

© Lajuana's Photography
Wie konnte es passieren, dass nach all den Jahren der scheinbar misslungenen Aufklärung in einem Land dessen Präsident schwarz ist, es möglich ist, dass weiße und schwarze Kids zwar gemeinsam die Schulbank drücken, aber nicht zusammen ihren Schulabschluß feiern durften?! Nun, der Dank gilt deren rassistischen Eltern, die aus den Bällen private Veranstaltungen gemacht haben, von dene sie „nicht-weiße“ ausschließen dürfen. Denn so lange es sich um keine öffentliche Veranstaltung handelt, dürfen sie ein – & ausladen wen sie möchten. Gut möglich, dass der Dresscode „weiß und Zipfelmütze“ lautete – bis jetzt!

Dieses Jahr hatten vier Schüler (zwei weiße und zwei schwarze) keinen Bock mehr auf diese Denkweise und organisierten mit Hilfe einer Facebook–Kampagne ihren eigenen Ball. Den ersten „integrated prom“ in der Geschichte der Wilcox County High School. Spenden wurden gesammelt, DJs meldeten sich freiwillig, um auflegen zu dürfen und Organisationsgruppen wurde gegründet, damit schwarze und weiße Schüler auf ein und der selben Party feiern können.

©  Facebook

Ein Horrorvorstellung für viele Eltern und tatsächlich auch für viele Schüler. Nicht auszudenken, was los wäre, wenn zwei Teens verschiedener Hautfarbe miteinander Spaß haben könnten! (Vorsicht! Sarkasmus!) Also protestierten die rassistischen Dummköpfe um die Wette. Gebracht hat es nichts. Die coolen Kinder haben ihr Ding durchgezogen und ihren Schulabschluß gerockt, so wie es sich gehört! Was wohl los wäre, wenn raus kommt, dass auf der Party auch geschmust wurde?! … ich will’s gar nicht wissen! ; )

Ich sollte hier anmerken, dass die Rassentrennung 1954 in Amerika abgeschafft wurde und die Wilcox County High School etwas spät dran ist. Aber wie heißt es so schön: Besser spät als nie!
Vielleicht hört Dr. Martin Luther King jetzt auch auf im Grab zu rotieren.