Im Traum würde ich es nicht wagen über Menschen zu urteilen, die billige Kleidung kaufen. Ich tue es nämlich auch. Die Versuchung über-stylische Fetzen zu kaufen, die man nach kurzer Zeit ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, wegwerfen kann, ist einfach zu groß. Schließlich haben sie ja kaum etwas gekostet. Wenn man bedenkt unter welchen Umständen sie hergestellt werden, ist dieses Verhalten fatal.

Um der ganzen Sache etwas Realität zu verleihen, schickte die skandinavische Tageszeitung Aftenposten drei Modeblogger nach Kambodscha in einen Sweatshop. Angeblich haben sie unter den selben Umständen dort gewohnt, gearbeitet (das bezweifle ich) und mit den Mitarbeitern über ihre Geschichten und deren Alltag gesprochen. Dabei haben die drei Teenager einen Realitycheck bekommen mit dem sie nicht gerechnet haben. Dass die Blogger scheinbar vollkommen weltfremd durch ihr Leben laufen und wahrscheinlich erst seit ihrem Trip wissen, dass auf dieser Erde einiges so richtig falsch läuft, lassen wir am besten einfach im Raum stehen.

 

 

Ich bin mir sehr wohl dessen bewusst wie schwierig es ist nachhaltig zu leben. Dass es in unserer Zeit fast unmöglich ist alles auf „fair-trade“ zu kaufen und ständig darauf zu achten, dass alles unter menschenwürdigenden Umständen produziert wird, wenn man nicht steinreich ist oder das Zeug geschenkt bekommt.

Deswegen spar ich mir den Peptalk, dass ihr es probieren sollt. Was wir allerdings schon machen können ist dieses Video teilen und so die Textilriesen zumindest etwas in Bedrängnis zu bringen. Und beim nächsten Mal, wenn wir in einem H&M, einem Primark, einem Zara oder Gott weiß wo stehen, drei Mal drüber nachzudenken den 10-Euro-Fetzen zu kaufen. Letztendlich haben wir den ja eh nicht lange, die Qualität ist schlecht und der Mensch, der ihn fabriziert hat, musste dies unter Umständen machen, die wir selbst keine drei Stunden aushalten würden.

Hier könnt ihr euch die gesamte Serie „SWEATSHOP – Deadly Fashion“ ansehen.